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Arbeitssucht - wenn der Job zum Zwang wird

Entdecken Sie unseren neuesten Artikel zum Thema "Arbeitssucht" in der aktuellen Ausgabe „Alles für die Gesundheit“.

Veröffentlicht am 19. Juli 2023

Arbeitssucht

Mein Job und ich, und sonst nichts

Arbeitssucht, auch als "Workaholism" bekannt, ist ein Phänomen, das in unserer hektischen Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Menschen, die von Arbeitssucht betroffen sind, verspüren einen übermäßigen Drang, ständig zu arbeiten und können sich nur schwer von ihrer beruflichen Tätigkeit lösen. Das Streben nach Erfolg und Anerkennung kann dabei zu einem zwanghaften Verhalten führen, das die körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigen kann.

Unsere Chefärztin im Interview

„In unserer Klinik treffen wir auf Menschen, die unter Depressionen, Panikstörungen, Burnout oder Somatisierungsstörungen leiden. Dahinter verbirgt sich häufig auch arbeitssüchtiges Verhalten oder eine hohe Arbeitsbereitschaft“, erklärt unsere Chefärztin Carmen von Nasse im Interview. „Somit blicken wir auf einen großen Erfahrungsschatz zu den Folgen von Arbeitssucht oder hoher Arbeitsbereitschaft.“

Carmen von Nasse

Jetzt unseren Artikel zum Thema Arbeitssucht lesen!

Unser neuester Artikel zum Thema „Arbeitssucht“ ist sowohl online als auch als Beileger in der „Welt am Sonntag“ zu finden! In der aktuellen Ausgabe „Alles für die Gesundheit“ von Contentway GmbH spricht unsere Chefärztin Carmen von Nasse über diese Suchterkrankung und wie Workaholics zu einer gesunden Work-Life-Balance zurückfinden. Sie finden den Artikel auf Seite 16 im E-Paper: Alles für die Gesundheit. Herzlichen Dank an Contentway GmbH für die gelungene Ausgabe!

Drei Phasen der Arbeitssucht

Der Verlauf der Arbeitssucht gliedert sich in drei Phasen. In der Anfangsphase vernachlässigt der "Workaholic" seine Freizeit, Familie und Freunde. Symptome wie Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme und Erschöpfung treten auf, während Freizeitaktivitäten als vergeudete Zeit angesehen werden. In der kritischen Phase verschlimmern sich die Symptome, körperliche Beschwerden manifestieren sich, und der Drang nach Arbeit nimmt zu. In der chronischen Phase leidet der Betroffene an Panikattacken, Depressionen und Schlafstörungen. Es besteht das Risiko von Burnout und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen.

Arbeitssucht Therapie

Neuer Umgang mit Arbeit und Leben in unserer Klinik

„Ein Therapieziel kann sein, ohne inneren Zwang zu arbeiten. Betroffene können lernen, ihr selbstschädigendes Verhalten neu zu bewerten und Denkmuster zu hinterfragen“, erklärt die Fachärztin. „Sie können Strategien entwickeln, um zum Beispiel realistische Ansprüche an sich selbst zu stellen, einen ‚normalen‘ Tagesablauf mit Pausen und Freizeit aufzubauen und andere Prioritäten zu setzen, wobei das Knüpfen sozialer Kontakte und das Suchen neuer Hobbys im Vordergrund steht.“ Das bedeutet: „Wir bringen die Betroffenen in der Klinik mit sportlicher Betätigung in Kontakt, bieten Entspannungsverfahren und Kreativtherapien an. Wir versuchen, den Patienten von verschiedenen Seiten zu berühren und zu schauen, wo er greifbar ist. Der Klinikalltag gibt zudem Struktur. Darüber hinaus bieten wir Paar- und Familiengespräche an. Es geht darum, die Sinne für anderes freizumachen.“

Schluss mit dem Tabuthema

Carmen von Nasse gibt zu bedenken, dass die Leistungsgesellschaft Arbeitssucht fördert: „Karriere, Leistung, Effizienz: Wir haben eine Kultur von Viel-Arbeit, ständiger Präsenz und Erreichbarkeit. Menschen, die viel arbeiten, werden als Leistungsträger geschätzt.“ Arbeitssucht ist ein Tabuthema, das in unserer leistungsorientierten Gesellschaft gefördert wird. Arbeitgeber sollten sich aber bewusst sein, dass die Arbeitssucht zu Unkonzentriertheit, Konflikten im Team und Leistungseinbußen führen kann. Unsere Chefärztin betont, wie wichtig es ist, das Thema zu enttabuisieren und Präventionsangebote wie betriebliche Gesundheitsfürsorge und einen respektvollen Umgang mit Urlaubstagen zu fördern, besonders in Zeiten des Fachkräftemangels.

Wer gilt bei der Arbeitssucht als besonders gefährdet?

Arbeitssüchtiges Verhalten betrifft vor allem Führungskräfte, insbesondere auf höheren Ebenen mit größerer Verantwortung und Selbstbestimmung im Arbeitsumfeld. Laut unserer Chefärztin Carmen von Nasse sind vor allem wettbewerbsorientierte Menschen und Perfektionisten gefährdet. Personen mit einem starken Kontrollbedürfnis, die Schwierigkeiten haben, Arbeit abzugeben, um alles selbst zu erledigen, sind ebenfalls gefährdet. Arbeitssucht entsteht oft durch den Versuch, Akzeptanz und Anerkennung zu erlangen und Versagensängste zu kompensieren. Die pekuniäre Situation spielt dabei eine weniger ausschlaggebende Rolle als die Selbstidentifikation durch geleistete Arbeit, betont die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.

Behandlungsschwerpunkte

Sie möchten noch mehr über die verschiedenen Krankheitsbilder und Behandlungen rund um das Thema Psychosomatik in der Habichtswald Privat-Klinik erfahren?

Unsere Behandlungen

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