Wissen

Angststörung: Ursachen, Symptome und Diagnostik

Was löst eine Angststörung aus, wie äußern sich Angststörungen, und wie erfolgt die Diagnose? Erhalten Sie umfassende Einblicke in diese psychische Herausforderung.

Veröffentlicht am 21. September 2023

Behandlungsschwerpunkt Angststörung

Definition von Angststörung

Angststörungen sind eine Gruppe von psychischen Erkrankungen, die sich durch übermäßige und anhaltende Angst und Furcht auszeichnen, die nicht immer in einem angemessenen Verhältnis zur tatsächlichen Gefahr stehen. Diese Störungen betreffen Gedanken, Gefühle und Verhalten und können das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen.

Ein Überblick über häufige Arten von Angststörungen

Generalisierte Angststörung

  • Personen mit einer generalisierten Angststörung erleben anhaltende und übermäßige Sorgen und Ängste über viele verschiedene Aspekte des Lebens, selbst wenn es keine konkrete Bedrohung gibt.
  • Die Sorgen und Ängste einer gerneralisierten Angststörung sind oft schwer kontrollierbar und können zu Schlafstörungen, Muskelverspannungen und anderen körperlichen Symptomen führen.

Panikstörung

  • Menschen mit Panikstörung erleben wiederholt unerwartete Panikattacken, begleitet von intensiver Angst und körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Atemnot und Schweißausbrüchen.
  • Die Angst vor der Angst und vor weiteren Attacken kann zur Vermeidung bestimmter Orte oder Situationen führen.

Soziale Angststörung (Soziale Phobie)

  • Bei dieser Störung haben Menschen eine übermäßige Angst vor sozialen Situationen oder der Beurteilung durch andere.
  • Sie vermeiden oft soziale Interaktionen oder erleben starke Angstsymptome, wenn sie in solchen Situationen sind.

Spezifische Phobien

  • Diese Störung bezieht sich auf übermäßige und irrationale Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen, wie zum Beispiel Spinnenphobie, Flugangst, Höhenangst oder die Angst vor Spritzen.
  • Die Angst ist so stark, dass sie das tägliche Leben beeinträchtigen kann.

Ursachen von Angststörungen: Ein Blick auf die Einflussfaktoren

Angststörungen sind komplexe psychische Erkrankungen, bei denen eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Angststörung nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen sind, sondern auf eine Kombination von genetischen, biologischen, umweltbedingten und psychologischen Faktoren. Hier werfen wir einen genaueren Blick auf die Ursachen von Angststörungen.

Genetische Faktoren einer Angststörung

Genetische Veranlagung spielt bei der Entstehung von Angsterkrankungen eine wichtige Rolle. Forschungen haben gezeigt, dass Menschen, bei denen enge Verwandte (Eltern oder Geschwister) ebenfalls Angsterkrankungen haben, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Angststörung haben. Dies deutet darauf hin, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Vererbung von Anfälligkeiten für Angststörungen spielen können. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Vererbung allein nicht ausreicht, um eine Angststörung auszulösen. Umwelt- und Lebensstilfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle.

Biologische Faktoren der Angst

Biologische Faktoren, insbesondere das neurobiologische System, tragen erheblich zur Entstehung von Angststörungen bei. Ungleichgewichte in Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und GABA (Gamma-Aminobuttersäure) im Gehirn können die Stimmung und die Angstregulation beeinflussen. Einige Bereiche des Gehirns, wie die Amygdala und der präfrontale Cortex, sind besonders wichtig für die Verarbeitung von Angst und Angstreaktionen. Störungen in diesen Bereichen können die Anfälligkeit für Angststörungen erhöhen.

Umweltauslöser von Angststörungen

Umweltauslöser können eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer Angststörung spielen. Traumatische Ereignisse wie Missbrauch, Unfälle oder Naturkatastrophen können bei einigen Menschen eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen, die auch eine Form der Angststörung ist. Chronischer Stress, belastende Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen oder finanzielle Schwierigkeiten können das Risiko einer Angststörung erhöhen. Darüber hinaus können bestimmte Medikamente oder Substanzen, einschließlich Alkohol und Drogen, Angstsymptome auslösen oder verstärken.

Psychologische Faktoren

Psychologische Faktoren, wie Persönlichkeitsmerkmale und Denkmuster, können ebenfalls zur Entstehung einer Angststörung beitragen. Menschen, die dazu neigen, perfektionistisch zu sein, sich selbst zu überkritisch zu betrachten oder unrealistische Erwartungen an sich selbst zu haben, könnten anfälliger für Angststörungen sein. Negative Denkmuster, wie Katastrophendenken oder Schwarz-Weiß-Denken, können auch dazu beitragen, Ängste zu verstärken.

Symptome von Angststörungen: Eine tiefere Betrachtung

Angststörungen sind psychische Erkrankungen, die eine Vielzahl von Symptomen mit sich bringen können. Diese Symptome können in körperliche, emotionale und kognitive Symptome sowie Verhaltensmuster und soziale Auswirkungen unterteilt werden. Es ist wichtig, diese Symptome zu erkennen, da dies der erste Schritt zur Diagnose und Behandlung von Angststörungen ist.

Körperliche Symptome Angststörungen

Körperliche Symptome der Angststörung

  • Herzrasen und erhöhter Puls: Personen mit Angststörungen erleben oft körperliche Symptome wie Herzrasen, erhöhten Puls und Schwitzen, insbesondere während Angst- oder Panikattacken.
  • Atemprobleme: Atembeschwerden oder das Gefühl, keine Luft zu bekommen (Dyspnoe), sind häufige körperliche Symptome. Dies kann zu Hyperventilation führen.
  • Muskelspannung und Zittern: Angst kann Muskelverspannungen und Zittern verursachen, insbesondere im Nacken, den Schultern und den Händen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Menschen mit Angststörungen klagen oft über Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Durchfall oder Magenschmerzen.
  • Schwindel und Benommenheit: Schwindelgefühle und ein Gefühl von Benommenheit können ebenfalls durch das Angstgefühl auftreten, besonders in stressigen Situationen.
Emotionale Symptome

Emotionale und kognitive Symptome

  • Intensive Angst oder Sorge: Das hervorstechendste emotionale Symptom ist die übermäßige Angst oder Sorge, die nicht immer in Bezug auf die tatsächliche Bedrohung angemessen ist.
  • Unruhe und Nervosität: Menschen mit Angststörungen fühlen sich oft unruhig, nervös oder gereizt.
  • Konzentrationsprobleme: Angst kann die Fähigkeit zur Konzentration und zur klaren Gedankenführung beeinträchtigen.
  • Negative Gedanken und Grübeln: Das Gedankenkarussell von negativen Gedanken und Grübeln ist ein häufiges kognitives Symptom bei Angststörungen.
  • Furcht vor Kontrollverlust oder Wahnsinn: Während einer Panikattacke können Menschen die Angst haben, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren oder verrückt zu werden.
Verhaltensmuster Angststörung

Verhaltensmuster und soziale Auswirkungen einer Angststörung

  • Vermeidung von auslösenden Situationen: Menschen mit Angststörungen neigen dazu, Situationen oder Orte zu meiden, die ihre Ängste auslösen können, was ihr soziales Leben stark einschränken kann.
  • Prokrastination: Angst kann dazu führen, dass Aufgaben aufgeschoben werden, da die Betroffenen Schwierigkeiten haben, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren oder sich ihr zu stellen.
  • Rückzug aus sozialen Aktivitäten: Soziale Auswirkungen sind häufig, da Menschen mit einer Angsterkrankung oft soziale Interaktionen vermeiden, um sich unwohl oder ängstlich zu fühlen.
  • Suchtverhalten: Einige Menschen mit Angststörungen entwickeln Suchtverhalten, wie übermäßigen Alkoholkonsum oder die Abhängigkeit von beruhigenden Medikamenten.
  • Schlafprobleme: Schlafstörungen, wie Ein- und Durchschlafprobleme, sind ebenfalls häufig bei Menschen mit Angststörungen.

Diagnose und Untersuchung von Angststörungen

Die Diagnose von Angststörungen erfordert eine gründliche Untersuchung und Beurteilung, da die Symptome der Angst vielfältig sein können und sich von Person zu Person unterscheiden. Die korrekte Diagnose ist jedoch der erste Schritt zur effektiven Behandlung und Bewältigung dieser Erkrankungen.

Wie werden Angststörungen diagnostiziert?

  • Klinische Beurteilung: Der Prozess beginnt oft mit einer ausführlichen klinischen Beurteilung durch einen Fachmann, wie einen Psychiater oder Psychologen. Während dieser Sitzung wird der Patient über seine Symptome, die Dauer der Angstgefühle, mögliche auslösende Ereignisse und familiäre Vorgeschichte befragt.
  • Diagnostische Kriterien: Die Diagnose von Angststörungen basiert auf den diagnostischen Kriterien des Diagnostischen und Statistischen Handbuchs Psychischer Störungen (DSM-5) oder des Internationalen Klassifikationssystems für Krankheiten (ICD-10). Diese Kriterien legen fest, welche Symptome und Merkmale vorliegen müssen, um die jeweilige Angststörung zu diagnostizieren.
  • Ausschluss anderer Erkrankungen: Da einige körperliche Erkrankungen ähnliche Symptome wie eine Angststörung verursachen können, ist es wichtig, andere mögliche Ursachen auszuschließen. Das schließt Blutuntersuchungen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren ein.
  • Selbstbeurteilungsfragebögen: Psychologen verwenden häufig standardisierte Selbstbeurteilungsfragebögen, um die Schwere der Symptome und den Einfluss auf das tägliche Leben zu bewerten. Diese Fragebögen helfen bei der Einschätzung des Fortschritts im Laufe der Behandlung.

Wann sollte man professionelle Hilfe für seine Ängste in Anspruch nehmen?

Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Anzeichen einer Angststörung zeigt. Hier sind einige Anzeichen und Situationen, die auf eine Notwendigkeit hinweisen könnten:

  • Anhaltende und übermäßige Angst: Wenn Sie über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten unkontrollierbare und übermäßige Angst erleben, die Ihr tägliches Leben beeinträchtigt.
  • Körperliche Symptome: Wenn körperliche Symptome wie Herzrasen, Atembeschwerden oder Schlafstörungen auftreten und auf Ängste zurückzuführen sind.
  • Vermeidung von Alltagssituationen: Wenn Sie beginnen un Alltag, bestimmte Orte oder soziale Situationen zu meiden, um Ihre Ängste zu vermeiden.
  • Leidensdruck: Wenn Angst und Sorgen so intensiv sind, dass sie erheblichen emotionalen oder körperlichen Leidensdruck verursachen.
  • Beeinträchtigung der Lebensqualität: Wenn Ihre Angststörung Ihre Fähigkeit, ein normales und erfülltes Leben zu führen, erheblich beeinträchtigt.

Behandlung der Angststörung in der Habichtswald Privat-Klinik

Die Habichtswald Privat-Klinik ist eine renommierte Einrichtung, die sich auf die Behandlung von Angststörungen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen spezialisiert hat. Mit einem erfahrenen Team von Fachleuten und einer ganzheitlichen Herangehensweise an die Therapie bietet die Klinik individuell angepasste Behandlungspläne, um den Bedürfnissen jedes Patienten gerecht zu werden. Die Therapieansätze umfassen bewährte Methoden wie kognitive Verhaltenstherapie und bieten eine sichere und unterstützende Umgebung für die Genesung.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter einer Angststörung leidet, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Habichtswald Privat-Klinik verfügt über umfassende Erfahrung in der Behandlung von Angststörungen und kann Ihnen dabei helfen, Ihre Ängste zu verstehen, bewältigen und überwinden. Wir laden Sie ein, unseren Test zur Selbsteinschätzung Ihrer Angstsymptome zu nutzen, um herauszufinden, ob eine professionelle Behandlung angebracht sein könnte. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden stehen für uns an erster Stelle.

Behandlungsschwerpunkte

Sie möchten noch mehr über die verschiedenen Krankheitsbilder und Behandlungen rund um das Thema Psychosomatik in der Habichtswald Privat-Klinik erfahren?

Unsere Behandlungen

Servicetelefon

Bei Fragen oder Anliegen zur Behandlung von Angststörungen in der Habichtswald Privat-Klinik Kassel sind wir gerne für Sie da. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterzuhelfen und von Ihnen zu hören!

0561 / 3108 - 100